Einleitung:
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Christiane F.- Wir Kinder von Bahnhof Zoo ist 1978 im Stern-Verlag erschienen. Es wurde nach Tonbandprotokollen von Kai Hermann und Horst Riek aufgeschrieben.
Es sollte erst nur ein Bericht im "Stern" -Magazin werden und das Interview sollte nur zwei Stunden dauern.
Doch Christianes Biographie ist so aufregend und erschreckend, dass aus zwei Stunden zwei Monate geworden sind und aus dem Bericht ein 325 seitiges Buch. Dieses Buch fand unerwartet eine sehr starke öffentliche weltweite Resonanz. Dadurch entstand im Jahre 1981 auch der gleichnamige Film.
In dem Buch enthalten sind original Fotos von Stella und Babsi, Christianes besten Freundinnen und Detlef, ihrem Freund. Aber auch von anderen Drogensüchtigen sind Fotos abgedruckt. Interviews mit zu Beispiel Christianes Mutter sind dem Buch enthalten.
Das Buch beschreibt das Leben Christianes bis Ende 1977.
Inhaltsangabe:
Christiane F. ist zwölf Jahre alt. Sie geht oft ins "Haus der Mitte\", ein evangelisches Jugendhaus mit einer Art Disko im Keller, dem "Club". Dort geht immer eine Wasserpfeife mit Haschisch \'rum und eine Flasche Wein. Beim ersten Besuch im "Club" lehnt sie die Pfeife und die Flasche noch ab, aber beim zweiten Besuch zieht sie an dem langen Schlauch und nimmt auch einen Schluck aus der Weinflasche. Das Konsumieren von Haschisch wird Christiane bald zu langweilig.
Jetzt nimmt sie jede Art von Tabletten. Da die Leute aus dem "Club" nicht mitziehen, geht sie ins "Sound". Dies ist auch eine Disko. Dort lernt sie viele neue Leute kennen. Auch Detlef. Er ist ihr fester Freund. Mit ihm probiert sie
zum ersten mal Heroin. Durch das häufige Konsumieren, jedes Wochenende im "Sound" werden beide süchtig. Zuerst geht nur Detlef am Bahnhof Zoo anschaffen, um die Drogensucht beider zu finanzieren. Doch dann reicht das Geld nicht mehr aus, das Detlef verdient, denn sie verbrauchen immer mehr Heroin. Die Menge, die die beiden sich am Anfang geteilt haben, braucht jetzt jeder von ihnen allein.
Christiane muss mitverdienen. Sie geht nun auch am Bahnhof Zoo anschaffen. In dieser Zeit bemerkt auch Christianes Mutter die Drogensucht ihrer Tochter.
Christiane und Detlef entziehen zusammen in der Wohnung der Mutter. Sie werden jedoch nach knapp zwei Wochen wieder rückfällig. Sie machen zahlreiche Entzüge, halten es aber nie durch. Dann geht Christiane freiwillig in eine
Phsychatrie. Sie hält es aber auch dort nicht aus. Sie flieht. In dieser Zeit ist
Detlef, wegen Handel von Drogen, im Gefängnis. Nach drei Wochen ist er wieder frei
und die beiden sind den ganzen Tag am Bahnhof Zoo. Dann kann und will Christianes Mutter nicht mehr zusehen, wie sich ihre Tochter selbst zerstört. Sie schickt sie nach Westdeutschland, zu ihren Verwandten. Dort bleibt sie clean und macht einen guten Hauptschulabschluss.
Stechbrief Christianes:
Nachname: Felscherinow
Vorname: Christiane Vera
Alias: Christiane F.
Geburtstag: 20.05.1962
Geburtsort: Berlin(West)
Das Leben nach dem Buch:
Christiane machte eine Buchhändlerlehre in einem kleinen nordischen Dorf. Anschließend lebte sie mit ihrem Freund Alexander Hacke, Mitglied der "Einstürzenden Neubauten" in Hamburg, wo sie auch Plattenaufnahmen mit einer Rockband machte.
Dennoch blieb Christiane in den 80er-Jahren, wegen der Trennung von Alexander, auf wiederholte Therapien angewiesen.
Wegen eines Drogendelikts saß sie 1986 eine Haftstrafe in der Haftanstalt in Berlin-Pötzensee ab.
Darauf folgte eine Beziehung zu einer griechischen Urlaubsbekanntschaft, die nach sechs Jahren zerbrach, was ihr einen neuen Rückfall einbrachte.
Seit der Geburt ihres Sohnes im Jahre 1996 lebt sie drogenfrei. Mit ihrem jetzt siebenjährigen Sohn wohnt sie in bescheidenen Verhältnissen in Berlin.
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