Bärlach ist die Hauptperson in dem Buch. Schon ganz am Anfang des Buches stellt sich heraus, daß Bärlach ein sehr kranker Mann ist, er will aber noch lange nicht aufgeben und ist alles andere als depressiv. Dies sieht man besonders an dem Satz
"... und schaute sich alte Nummern der Life ... an" (Seite 5, Zeile 3), den der Autor eingebaut hat, um auf Bärlachs Lebenslust hinzuweisen, da Life auf deutsch Leben heißt.
Der Kommissär ist sehr dickköpfig und engagiert, z.B. fragt er seinen Arzt ob er den Mann auf dem Foto als einen Bekannten erkannt habe, doch als dieser das Thema wieder fallenlassen will, bohrt Bärlach nach : "Die Ähnlichkeit müsse sehr groß sein, sagte der Kommissär." (Seite 7,Zeile 35).
Der Kommissär ist sehr menschlich, trotz seines bürokratischen Berufes, denn er sagt z.B. zu Gulliver, wohl nicht ernst gemeint "Ich hätte dich schon längst hinter Schloß und Riegel stecken sollen und dabei einen Fang getan, der mir in ganz Europa hoch angerechnet worden wäre."(Seite 27, Zeile 25), er hat es aber nicht getan, obwohl ihm wie gelesen, Ruhm und Ehre zugefallen wären.
Ab Seite 68, Zeile 31 wird deutlich, daß Bärlach kühn ist und gerne
´mit dem Feuer spielt`. Ab der genannten Stelle führt der Kommissär ein Gespräch in Emmenbergers Spital, mit Emmenberger selbst, obwohl er für sich schon längst bewiesen hat, daß Emmenberger schuldig ist.
Bärlach selbst, ist sehr selbstbewußt und glaubt nur das, was er sieht.
So fragt er zum wiederholten Male Schwester Kläri, ob es einen Zwerg in dem Spital gibt : "Schwester ... Sie geben auf alles unverblümt genug Antwort, um mir auch hier die Wahrheit zu sagen: Gibt es in diesem Haus einen Zwerg?"(Seite 76, Zeile 24). Bärlach stellt diese Frage, obwohl er für sich selbst weiß, daß er einen Zwerg gesehen hat (Seite 64, Zeile 7). Dies zeigt wiederum seine Neugierde, hier, nach meiner Sicht, auf die Reaktion der Schwester.
"Es ist keine moralische Verpflichtung, die ihn treibt, sondern ein unbändiger Trotz,
'in dieser Welt zu bestehen und für eine andere, bessere zu kämpfen, zu kämpfen auch mit diesem jammervollen Leib, an welchem der Krebs fraß'."
Armin Arnold (Kommentar auf dem abschließenden Buchdeckel)
Mein persönlicher Kommentar:
Würde Bärlach heute, in dieser Zeit, zu Film gebracht werden, käme er "Columbo" sehr nah.
Denn Bärlach hat die gleiche Gabe wie Columbo ... sich immer sachlich, nie zu extrem auf den Punkt gebracht, auszudrücken.
Als Bärlach z.B. mit Emmenberger zum ersten Male zusammentrifft, versucht er den Arzt zu Fehlern zu verleiten, indem er seine Gabe einsetzt. Ich will jetzt nicht sagen, daß er um den heißen Brei herumredet, aber, so scheint es mir, ist er doch sehr wählerisch bei der Auswahl seiner Wörter. So wird er wahrscheinlich nie als Verlierer dastehen, mit seiner intellektuellen Ausdruckskraft wie sie z.B. im Kapitel Die Uhr zum Einsatz kommt. "Sie sind ein Nihilist ..." (Seite 106, Zeile 12).
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