Definition und Auslöser
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Zivilisationsschäden sind psychologische und physische Schäden, die infolge der durch die Zivilisation geschrumpften Widerstandskraft auftreten. Als auslösende Faktoren kommen unter anderem in Betracht: fehlerhafte, zB übermäßige, einseitige Ernährung, Umweltverschmutzung, Mangel an körperlicher und klimatischer (die Abwehrkraft steigernder) Belastung, Rastlosigkeit und übermäßiger beruflicher Streß, Lärmbelästigung, soziale Desintegration.
Auswirkungen
Durch Zivilisationsschäden verursacht oder mitverursacht sind häufig: Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes, manche allergische Erkrankungen, manche Karzinome (zB Lungenkrebs) sowie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall und Gicht.
Arteriosklerose ( = Atherosklerose, Arterienverkalkung)
Eine Arterie (oder Schlagader) ist ein Blutgefäß, in dem das Blut vom Herzen zu den Organen fließt.
Die am weitesten verbreitete Arterienerkrankung, die besonders bei älteren Menschen auftritt und in den Industrieländern eine wichtige Todesursache darstellt, ist die Arteriosklerose, im Volksmund Arterienverkalkung genannt.
Die Arteriosklerose selbst ist nicht die unmittelbare Todesursache, sondern sie führt entweder zu inneren Blutungen oder zu Versorgungsengpässen mit Sauerstoff für die zugehörigen Organe.
Durch verschiedene Schädigungen (u.a. erhöhter Blutdruck, Zuckerkrankheit, erhöhte Blutfette) im Blut werden die Zellen, die die Arterien innen auskleiden, angegriffen.
Dieses Angreifen führt zu Lücken im Zellverband. Daher dringen Blutplättchen in die Zellzwischenräume der innersten Arterienwandschicht ein und regen die sonst glatten Muskelzellen und das Bindegewebe zu Wachstum an.
Das führt bei Um- und Aufbauprozessen und es kommt zu fettähnlichen Ablagerungen und einer starken Vermehrung der Bindegewebsfasern, konkret lagern sich Fett, Cholesterin, Blutplättchen, abgestorbene Muskelzellen und andere Zellen ab (siehe Buch S. 76, Abb. 1)
Durch die genannten Ablagerungen wird einerseits der Raum für den Blutfluss eingeengt und andererseits auch die Elastizität und Biegsamkeit der Arterien vermindert.
Es kommt überdies zu entzündlichen Reaktionen und weiterem Gewebszerfall. Schließlich können die Herde aufbrechen, und es entstehen Geschwüre, auf denen sich Blutgerinnsel niederschlagen (siehe Buch S. 76, Abb. 2).
Oft reicht die Durchblutung im Ruhezustand noch aus, bei Bewegung sind die Arterien aber kaum erweiterbar.
Der vollständige Verschluß einer Arterie, vor allem durch Thrombenbildung (Blutpfröpfe), führt zum Absterben des betroffenen Gewebes (Herzinfarkt, Schlaganfall).
Es können aber auch Aneurysmen auftreten, örtliche Arterienerweiterungen.
Risikofaktoren sind unter anderem die Zuckerkrankheit, der Bluthochdruck sowie eine Ernährung, die mit einer Erhöhung des Blutfett- und/oder des Blutcholesterinspiegels einhergeht. Äußere Risikofaktoren sind zB übermäßige Nahrungsaufnahme, Bewegungsarmut und gesteigerter Nikotinkonsum.
Wie man außerdem aus wissenschaftlichen Studien weiß, können Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure (Aspirin), welche die Aktivität der Blutplättchen hemmen, zur Vorbeugung der Thrombusbildung beitragen. Ob deren Einnahme jedoch über längere Zeit hinweg unbedenklich und empfehlenswert ist, wurde bisher nicht eindeutig geklärt.
Herzinfarkt
An Herzerkrankungen sterben in den Industrieländern mehr Menschen als an jeder anderen Krankheit. Besteht ein Mißverhältnis zwischen Blutbedarf und tatsächlicher Durchblutung des Herzmuskels, ist die Ursache dafür in 90% der Fällen eine fortschreitende Arteriosklerose der Gefäßinnenwand.
Werden die Arterien blockiert, die den Herzmuskel versorgen, kommt es zur schmerzhaften Angina pectoris oder zum Herzinfarkt.
Angina pectoris ist ein Sauerstoffmangel im Herzmuskel, der jedoch nur einen Schmerzanfall darstellt.
Zu einem Herzinfarkt kommt es bei erheblichem Sauerstoffmangel, wobei Herzmuskelzellen absterben.
Beim Herzinfarkt wird ein Gewebsbezirk des Herzens nach schlagartiger Unterbrechung der Blutzufuhr in den Herzkranzgefäßen zerstört (siehe Buch S. 77, Abb. 4). Ist der Bezirk zerstörter Herzmuskulatur besonders ausgedehnt, so kann das gesamte Herz versagen. Der Herzinfarkt ist mit Schmerzen (siehe Buch S. 76, Abb. 3), oft begleitet von Todesangst und Vernichtungsgefühl, verbunden.
Eine Reihe von Faktoren begünstigt die Entstehung der Verkalkung der den Herzmuskel versorgenden Herzkranzgefäße. Dazu gehören Übergewicht und der übermäßige Genuß von gesättigten (tierischen) Fetten mit entsprechender Erhöhung der Blutfettwerte, seelische Konflikte, die sich über die Herznerven auswirken, Bluthochdruck, Stoffwechselentgleisungen (wie Zuckerkrankheit), Nikotin, wahrscheinlich auch übermäßiger Alkoholkonsum sowie Bewegungsmangel.
Wie verhält man sich bei einem Herzinfarkt (siehe Buch S. 77, Abb. 5) ?
strengste Ruhe
liegende Körperhaltung
Ruhe bewahren
keine Getränke einflößen
SOFORT einen Arzt alarmieren
bei Herzstillstand künstliche Beatmung und Herzmassage beginnen
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