1.1) Der Hainsimsenbuchenwald, fachwissenschaftlich bezeichnet als luzulo fagetum,
zeichnet sich dadurch aus, daß am Boden noch Frühlingsblüher wachsen, die es im Sommer nicht mehr gibt, da die Bäume dann belaubt sind und dann am Boden kaum noch Licht ankommt, da der größte Teil bereits von den Blättern der Bäume absorbiert oder reflektiert wird.
Das hat zur Folge, daß die am Boden wachsenden Pflanzen zuwenig Licht bekommen und nicht wachsen können, da sie nicht ausreichend Photosynthese betreiben können.
1.2) Pflanzen im Hainsimsenbuchenwald (Hsbw.)
In der Mitte des Monats März kommen folgende Pflanzen höchstwahrscheinlich vor:
- Hainsimse ( luzula albida )
- Rotbuche ( fagus silvatika )
- Buschwindröschen ( anemona nimerosa )
- gelbes Buschwindröschen ( anemona ranuncoloidis )
- Lerchensporn ( corydalis cava )
- Scharbockskraut ( ranunculus ficaria )
- Frühlingsknotenblume
- Schlüsselblume ( primula elatior oder mit kleineren Blüten primula veris )
- Lungenkraut ( pulmonaria officinalis )
- Ackerhornkraut ( ein Nelkengewächs )
- Nachtnelke
- kriechendes Fingerkraut
- Gänsefingerkraut
In der Frühlingszeit wachsen außerdem Märzenbecher, ein Zwiebelgewächs, daß zu den frühblühenden Liliengewächsen gehört, sowie Maiglöckchen, die zu den spätblühenden Liliengewächsen gehören. Desweiteren wachsen schon kriechender Günsel, Wiesenschaumkraut und Taubnesseln.
Dabei ist zu beachten, daß alle Liliengewächse unter strengem Naturschutz stehen!!!
Pflanzen im allgemeinen wachsen meist nicht auf gedüngten oder saftigen, fruchtbaren Wiesen, sondern eher entlang Wegen oder auf naturbelassenen Wiesen.
1.3) Landschaftsformen:
Man unterscheidet die verschiedenen Landschaftsformen. Zwei davon sind die "Trift"
und der "Anger". Die Trift zeichnet sich als einen mageren Standort, etwa eine Weide mit trampelnden Tieren, die wenig und niedrigen Bewuchs verursachen aus. Der Anger ist meist eine abschüssige, ebenso nährsalzarme, Wiese mit festgetrampeltem Boden.
Differenzieren muß man auch bei der Witterungsempfindlichkeit von Pflanzen.
Beispiel dafür sind Buchen und Eßkastanien. Die Buche ist wesentlich unempfindlicher als die Eßkastanie. Diese kommt in Deutschland ohnehin nur vereinzelt vor, da es hier überwiegend zu kalt für sie ist.
1.4) generative und vegetative Fortpflanzung:
Die Pflanzen, die im Buchenwald wachsen, haben Probleme sich fortzupflanzen, da die
Zeit, in der es warm genug ist, der Wald aber noch nicht belaubt ist, sehr kurz ist.
Beispiel dafür ist das Buschwindröschen. Dieses pflanzt sich normalerweise generativ fort, das heißt, die Fortpflanzung erfolgt durch die Übertragung von Pollen der männlichen Blüten auf den Stempel der weiblichen Blüten durch Insekten, die von der männlichen Blüte angelockt werden. Daraus folgt die Samenbildung. Der Samen fällt dann auf den Boden und soll dort auskeimen, wofür allerdings die Zeit nicht ausreicht, da der Wald inzwischen wieder belaubt ist. Außerdem kommt es meist gar nicht erst zur Samenbildung, da es zu der Jahreszeit für Insekten, die die Pollen übertragen könnten, noch zu kalt ist.
Deshalb geht das Buschwindröschen zur vegetativen Fortpflanzung über, das heißt, die Fortpflanzung durch Ableger. Dabei überwintert der unterirdische Sproß der Pflanze und treibt im Frühjahr neu aus, da der Sproß Stärke gespeichert hat.
Bei der generativen Fortpflanzung unterscheidet man den getrenntgeschlechtlich einhäusigen und die getrenntgeschlechtlich zweihäusigen Aufbau der Pflanze.
Mais beispielsweise ist getrenntgeschlechtlich einhäusig, das bedeutet, er hat oben männliche und unten weibliche Blüten, was zur Selbstbestäubung durch herabfallende Pollen führt.
Bingelkraut dagegen ist getrenntgeschlechtlich zweihäusig, das heißt es gibt weibliche und männliche Pflanzen.
Bei gleichgeschlechtlichen Pflanzen gibt es keine männlichen und weiblichen Blüten, sondern sind alle zu Fortpflanzung wichtigen Bestandteile in einer Blüte vorhanden.
Weibliche Blüten mit einem Stempel mit Narbe, verbunden mit dem Fruchtknoten durch den Griffel, männliche Blüten haben Staubblätter mit Staubgefäßen und Staubfäden.
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